Von Petra Runggaldier
Im Berufsalltag sprechen wir tagtäglich mit anderen Menschen, tauschen uns aus, sitzen in Arbeitsgruppen, treffen uns in Meetings, verabreden uns bilateral oder sind mit einem Kunden im Gespräch.
Sprache, miteinander sprechen ist eine Grundlage des sozialen Miteinanders, des menschlichen Seins.
Sich dessen wieder bewusst werden, kann helfen mit einem wachen, frischen Blick, mit einer neugierigen, offenen Haltung mit den Kolleginnen und Kollegen, den Vorgesetzen, den Kundinnen und Kunden in ein Gespräch, in einen Dialog zu gehen.
Unter Dialog verstehen wir ganz allgemein ein Gespräch. Es kann zu zweit stattfinden, mit mehreren, auch in Gruppen finden Dialoge statt. Oftmals geht es dabei darum Interessen auszuloten, Standpunkte zu hören und Informationen auszutauschen.
Wie wäre es den Dialog und was sich in ihm ereignen kann weiter zu fassen? Im Sinne, dass gemeinsam Perspektiven erkundet werden, Einschätzungen zunächst bewusst in der Schwebe gehalten werden, sodass Gemeinschaft gespürt werden, ein gemeinsames Denken anfangen und ein gemeinsamer Sinn entstehen kann.
Ich fände das wunderbar, denn für mich birgt in den Dialog gehen immer die Möglichkeit anderen Menschen tiefer, wahrer begegnen zu können – auf einer Ebene jenseits von Rollen und Funktionen – auf der Ebene des Menschsein. Mir kommt der Satz „Der Mensch wird am Du zum Ich“ von Martin Buber in den Sinn. Wir sind soziale Wesen, wir brauchen einander, um uns zu entwickeln, um gut leben zu können, um uns Herausforderungen zu stellen und Krisen zu bewältigen. Ich glaube in unserer heutigen Zeiten ist es wichtiger denn je, uns und andere in unserem Menschsein anzuerkennen, dass wir alle miteinander verbunden sind und dass wir nur gemeinsam unsere eine Zukunft gestalten können. Und wo könnten wir besser damit anfangen als in unserem täglichen Leben, in ganz konkreten alltäglichen Situationen. Die Arbeitswelt mit all ihren Organisationen wie Konzernen und mittelständischen Unternehmen ist ein wichtiger und großer Bestandteil unserer Gesellschaft und bietet somit viel Raum und viele verschiedene Möglichkeiten in einen Dialog mit einem frischen Blick, mit einer bewussten Haltung zu gehen.
Ein Dialog lebt vom Fragen und vom Zuhören. Fragen stellen heißt, sich für die Antworten des anderen zu öffnen. Zuhören bedeutet, wirklich aufzunehmen, was der andere sagt. Jeder, der am Dialog beteiligt ist, tritt mit seinem Hintergrund, seinen Erfahrungen, seiner Lebensgeschichte in das Gespräch ein, kommt mit den Hintergründen der anderen in Berührung. Durch Worte können wir miteinander in Verbindung kommen, wir können uns verstehen lernen, wir können in Beziehung treten, wir öffnen uns unserem Gegenüber, wir haben die Möglichkeit uns zu zeigen in unserem Menschsein.
Ich freue mich, wenn meine persönlichen Gedanken und Überlegungen Sie als Kollege, als Vorgesetze, als Projektmanagerin, als persönliche Assistenz der Geschäftsführung, als Mitarbeitende etwas nachdenklich machen, vielleicht sogar inspirieren und Sie mit einem frischen Blick, mit einer bewussteren Haltung in Ihren nächsten Dialog gehen lassen. Viel Freude dabei!