von Sabine Riedel-Schönfeld

Die Assoziationen von Führung ist oft mit den Begriffen Hierarchie, Macht und Position verbunden, wer über diese Attribute, Merkmale verfügt, der führt bzw. darf führen. Eine ganz andere Definition ist: Wer initiativ wird und wem gefolgt wird, der führt.

So wird versucht den Begriff von Führung, da er oft innerlich an Hierarchie, Macht und Position gebunden ist, mit dem Begriff Facilitator oder facilitaten zu ersetzen. Doch was bedeutet genau Facilitator zu sein oder zu facilitaten?

Es bedeutet:

Befähigung durch Aufmerksamkeitsfokussierung und Verantwortungsübergabe. Der/die Facilitator hat die Verantwortung für den Prozess, den Weg, für Formate und Methoden, so dass die Beteiligten Lösungen finden und Entscheidungen treffen können.

Mit Fragen und fragender Haltung der anderen Person zu begegnen, anstatt ein festes Urteil, eine fertige Lösung oder eine unverrückbare Meinung zu haben. Das bedeutet, die andere Person zu sehen, zu erfassen und zu hören. Das eigene für diesen Moment zurückstellen.

Mit Widerständen zu gehen und nicht dagegen zu agieren. Das bedeutet danach zu fragen, was der/die Gesprächspartner*in braucht, um mitgehen zu können.

Trennen zu können, was Fakten, Annahmen, oder eigene Bewertungen sind. Das heißt auch zu wissen, was die eigenen „wunden Punkte“ sind, wo der/die Facilitator anfällig ist, etwas zu projizieren.

In der Haltung und Gelassenheit zu agieren, dass der/die Facilitator Wegbegleiter*in, Mentor*in ist, Angebote macht, Empfehlungen gibt, die Verantwortung für Entscheidungen übergibt. Jedoch nicht Kümmer*in für alles ist und damit die Verantwortung abnimmt.

Die eigenen Meinungen, Annahmen in Form von Ich-Botschaften zu transportieren, eine klare Haltung zu haben und gleichzeitig die Bereitschaft zu besitzen, die eigenen Annahmen zu korrigieren.

Methoden- und Moderationskompetenz zu haben, Prozesse zu gestalten, einen Rahmen zu geben und diesen auch halten können.

Die Fähigkeit zu haben, sich wirklich auf die Perspektive der anderen Person einzulassen, diese zu verstehen und deren Perspektive anzuerkennen. Perspektivenvielfalt als Ressource zu begreifen. Sichtweisen aufnehmen, anerkennen und verstehen, Emotionen ansprechen, aufnehmen, anerkennen und verstehen. Interessen aufnehmen, anerkennen und verstehen!

Die Haltung eines Facilitators einzunehmen, bedeutet für sich eine Entscheidung zu treffen, sich mit dem, was es bedeutet ein Facilitator zu sein auseinanderzusetzen. Das Mindset, die Haltung ist ein Persönlichkeitsprozess, ein Selbstreflektionsprozess. Die Methoden sollten immer wieder geübt und angewendet werden. Ohne den Prozess der Haltung, werden die Methoden nur eine Technik bleiben.